B A U M Ä N G E L     UND     B A U S C H Ä D E N
Ein Riß, typisches Schadensbild und Sinnbild einer Situation, wie sie am Bau zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer häufig entsteht. Ob verschiedene Auffassung über Art und Umfang der vertraglich vereinbarten Leistung oder unterschiedliche Meinungen zur Ursache von Mängeln und Schäden zum Streit führen, in den meisten Fällen können die Parteien keine befriedigende Einigung erzielen und bedürfen der Hilfe sachkundiger und unabhängiger Experten.

Richtige Ausführung eines Deckenauflagers:
                
Schaden: Risse im Ixelbereich zwischen Wand und Decke
Ursache: Schwinden der Stahlbetondecke
Sanierung: Risse öffnen und verschließen. Mit neuen Rissen ist nach Erreichung der Ausgleichsfeuchte der Stahlbetondecke nicht zu rechnen.
Richtig ist die Ausführung des Deckenauflagers und Kellenschnitt im Putz. Der Kellenschnitt kann später mit Acryl ausgefüllt werden. (siehe Bild unten)

Ursache: Schwinden der Stahlbetondecke.
Bei Austrocknen des Bauwerks treten Schwindverkürzungen der Stahlbetondecken auf. Ist das Deckenauflager ohne Abdeckschicht (z.B. Dachpappe) ausgeführt ist in den Lochungen der Ziegel Mörtel, dadurch entsteht eine Verzahnung zwischen Decke und Mauerwerk. durch die Deckenverformung werden die Kräfte in das Mauerwerk eingeleitet.
Sanierung: Risse öffnen und mit Gewebe armieren.
Schwindverkürzung der Stahlbetondecke Fuge zw. Mauerwerk und Stahlbetondecke Verzahnung(starrer Verbund)
Sind die Risse aktiv, kann zum kaschieren nur ein Wärmedämmverbundsystem empfohlen werden.

Schaden: Kondenswasserbildung an einem Dachfenster.
Ursache: Dachfenster ist nicht für ausgebauten Dachboden geeignet, da es nicht mit Isolierglas
Sanierung: Dachfenster mit Isolierglas einsetzen.
Schaden: Verfärbungen an den Enden der Rensterbänke.
Ursache: Fehlende Aufkantung der Fensterbankecken.
Schaden: Abreisen der Silikonmasse im Bodenbereich.
Ursache: Stofflich und hygrisch bedingtes Formänderungsverhalten des Estrichs
Aufschüsseln des Estrichs nach der Verlegung. Ein bis zwei Jahre nach de Verlegung (mit Erreichung der Ausgleichsfeuchte), verschwindet die Aufschüsselung wieder, dadurch kommt es zu klaffenden Fugen.
Vermeidung: Fliesen erst nach ausreichender Trocknung des Estrichs verlegen.
Silikonfugen erst nach einem Jahr ziehen.
Schaden: Stolperkante am Übergang des Fliesenbelages zur Treppe.
Ursache: Fliesenbelag wurde ursprünglich bündig mit der Treppe verlegt. Durch das Formänderungsverhalten des Estrichs (oben erläutert) verschwindet die Aufschüsselung wieder ? Stolperkante
Sanierung: 2 Fliesenreihen entfernen und an die Treppenstufe angleichen.
Oder Letzte Treppenstufe abhobeln.

Anisotrophie des Holzes:
                
Schaden: Stoßfuge vom Parkett geht nach der Verlegung auseinander.
Ursache: Holzbauteile quellen und schwinden. Die Schwindmaße sind bei Vollholz unterschiedlich groß. Diese Eigenart wird als Anisotrophie des Holzes bezeichnet. (siehe Zeichnung unten)
Vermeidung: Parkett vor der Verlegung längere Zeit bei Umgebungstemperatur und Raumfeuchte des Verlegeortes Lagern. Außerdem muß der Estrich vor der Verlegung ausreichend getrocknet sein.
Schaden: Verschiebung einer Stützwand
Ursache: Mangelhafte Gründung
Beseitigung: Fundament unter der Stützwand neu gründen oder Fertigteilelemente im benachbarten Boden vernageln.
     
Schaden: Ausblühungen an einer Außenwand
Ursache: Keine Absperrung gegen Feuchtigkeit vorhanden
Sanierung: Nachträgliches Einbringen einer Horizontalen und/oder Vertikalen Abdichtung
Schaden: Salzausblühungen an einer vor 3 Jahren sanierten Fassade.
Ursache: Es wurde kein Sanierputz verwendet, die Untergrundbehandlung war mangelhaft.
Sanierung: Der Putz ist bis auf ca. 1 Meter über den schadhaften Stellen zu beseitigen, die Mauerfugen sind 2 cm tief auszukratzen, Sanierputz und atmungsaktive Farbbeschichtung aufbringen.




Diese Putzarbeiten liegen nicht mehr
in der Ebenheitstoleranz.
Mangel: Hier wurde ein ungeeignetes Acryl-Klebemittel verwendet, das sich mit der PE-Folie nicht verbindet.
Der Untergrund ist zum Kleben kaum geeignet. Er sollte vorher verspachtelt werden.
 
Die Folie ist nicht überputzt, son-dern durch Antackern aus dem Weg geräumt.   Der Putz wurde unter die Folie gedrückt. Es gibt keine Fixierung der Folie außer der Klebung und kaum Bewegungsreserve.


Lösung:



Eine Lösung bietet ein Anschlussband.
Es wird mit Klebepunkten am Mauerwerk "angeheftet".
Das Trennpapier auf dem Band wird entfernt und die Dampfbremse auf dem Klebestreifen angeschlossen.
Der Gipser/Stuckateur bettet das Armierungsgewebe in seinen Putz ein.
Die Dampfbremse ist damit dauerhaft luftdicht an das Mauerwerk angeschlossen.